Temperaturen in Deutschland: 12 Grad. Unter Null! Tolles Winterwetter, die Sonne scheint, die Straßen sind trocken und der Schnee auf den Feldern glitzert in der Sonne. Genau in dieser Zeit beginnt mein Urlaub. Zwei Wochen Sri Lanka. In der Hoffnung, dass es Frühling ist, wenn ich wieder komme. Die erste schwere Frage ist die Wahl der Reisekleidung. Muss ich die dicke Winterjacke anziehen, um warm bis zum Flughafen zu kommen und sie dann zwei Wochen ganz unten im Koffer liegen zu haben? Ich entscheide mich für die Alternative, eine Fleecejacke. Und Handschuhe. Damit komme ich gut nach Frankfurt, wo ich mich mit Roland treffe. Unsere Reisegruppe hat sich leider drastisch reduziert, Jessi, Angie und Micha fliegen nicht mit. In Abu Dhabi treffen wir Vroni und ihre Freundin Tine, die von München aus geflogen sind. Zu viert starten wir nun unsere Reise durch Sri Lanka.

Colombo

In der Hauptstadt Colombo angekommen treffen wir einen weiteren Teil unserer Reisegruppe, ein Paar aus Schweden, ein Paar aus Dänemark und zwei Jungs aus der Schweiz. Gemeinsam fahren wir zum Hotel, wo wir die erste Nacht auf Sri Lanka verbringen. Wir sind alle recht kaputt von der langen Anreise, so dass wohl jeder zunächst die heiße Dusche genießt. Als wir zum Abendessen aufbrechen wollen, treffen wir vor dem Hotel die Schweizer und wir beschließen, gemeinsam nach einem Lokal für den Abend zu suchen. Direkt gegenüber vom Hotel liegt das ehemalige Dutch-Hospital. Hier sind einige Restaurants beheimatet und der Innenhof ist sehr gemütlich. Wir genießen es alle, endlich wieder abends draußen sitzen zu können. Nach dem Essen gehen wir ohne die Schweizer noch in die Rooftopbar, die direkt neben dem Hotel liegt. Leider gibt es heute keinen Alkohol, da Vollmond ist und das hier einem Feiertag gleichkommt. Daher entscheiden wir uns für Ginger Beer, da ist das Bier zumindest im Namen enthalten.

Unser erstes „Beer“ des Urlaubs

Nach dem Frühstück geht es am nächsten Morgen weiter. Unsere Gruppe ist noch etwas gewachsen, es sind noch zwei Pärchen aus Belgien dazu gekommen. Wir besichtigen zunächst die holländisch-reformierte Wolvendaal-Kirche, die älteste erhaltene christliche Kirche in Colombo und im Anschluss den ältesten buddhistischen Tempel, den Gangaramaya Tempel. Bevor wir Colombo gegen Mittag verlassen, fahren wir noch zum Unabhängigkeitsplatz.

Wolvendaal Church

Im Gangaramaya Tempel

Unabhängigkeitshalle

Habarana

Wir fahren in Richtung Nordosten, nach Habarana, wo wir am späten Nachmittag eintreffen. Unser Hotel Fresco Water Villa ist eine idyllische Anlage im Grünen. Wir fühlen uns sofort wohl. Wir testen ausgiebig den Pool, missachten dabei ungefähr 8 von 10 Poolregeln und können am Abend nun unser erstes richtiges Bier auf der Insel genießen. Die Gruppe versteht sich sehr gut, egal, welche Nationalität, welches Alter oder wer mit wem gemeinsam reist. So machen auch die gemeinsamen Abende Spaß.

Auf dem Weg nach Habarana

Am nächsten Morgen steht eine optionale Tour zum Sigiriya Felsen an. Es handelt sich bei diesem Felsen um einen Monolith, auf dem sich die Ruinen einer Felsenfestung befinden. Gemeinsam mit den Schweizern, Mirco und Remi, entscheiden wir uns aber gegen die Tour. Stattdessen fahren wir zum benachbarten Pidurangala Felsen. Dieser soll weniger touristisch sein, der Eintritt ist günstiger und man hat den gleichen tollen Blick wie vom Sigiriya Felsen. Auf der kurzen Fahrt mit dem Tuk Tuk sehen wir unseren ersten Elefanten auf Sri Lanka (allerdings angekettet) und einen schönen Braunliest (white-throated Kingfisher). Dann beginnt der Aufstieg. Für die zwei Schweizer kein Problem, wir witzeln, dass solche Aufstiege in der Schweiz ja normale Schulwege sind. Der Weg führt durch bewaldetes Gebiet, was in der Sonne sehr angenehm ist. Es gibt einige Naturstufen zu erklimmen und wir kommen ordentlich ins Schwitzen. Das letzte Stück wird noch einmal kniffelig, denn hier sind auch ein paar Kletterkünste gefragt. Aber irgendwie geht es und dann sind wir oben. Die Aussicht ist fantastisch und auch der Blick auf den Sigiriya Felsen ist toll. Natürlich sind wir auch hier nicht alleine, aber es verläuft sich alles recht gut. Anders sieht es auf dem Sigiriya-Felsen aus. Man kann gut erkennen, wie sich da Menschenmassen hintereinander die Treppe an der Außenseite hoch schieben. Wir sind sehr froh, dass wir uns für die Alternative entschieden haben und genießen die Zeit oben. Gemütlich sitzen wir beisammen und lassen gerade den Weitblick auf uns wirken, als eine bekannte Melodie ertönt. Für Elise. Mitten auf dem Pidurangala Rock. Die Musik kommt irgendwo von unten und wir scherzen, dass hier wohl jemand sein Telefon verloren hat. Später erfahren wir, dass tatsächlich die Backwarenverkaufswagen auf Sri Lanka Für Elise als Erkennungsmelodie haben. Schräg, aber irgendwie auch lustig. Der Abstieg vom Felsen stellt noch mal eine Herausforderung dar, aber wir kommen alle heil wieder unten an.

White-throated Kingfisher

Blick auf den Sigiriya-Felsen

Beim näheren Hinsehen sieht man die Menschenmassen, die sich an der Außenseite des Sirigiya-Felsens hinauf schieben. Da war unser Aufstieg wesentlich schöner.

Bergbezwinger

Wir sind völlig verschwitzt und fertig, als wir wieder im Hotel ankommen. Zur Erfrischung kühlen wir uns im Pool ab. Auch der Rest der Gruppe trifft kurz nach uns wieder im Hotel ein, ihr Aufstieg zum Sigiriya-Felsen war ebenso anstrengend. Aber im Pool bei einem kühlen Getränk können wir uns gut aklimatisieren. Doch viel Zeit zum Erholen haben wir nicht, denn am Nachmittag geht es direkt weiter nach Polonaruwa, einer der drei alten Königsstädte. Hier besichtigen wir zunächst die heruntergebrannte Bibliothek und anschließend das Museum. Aber es ist einfach nur heiß. Einen Teil des restlichen Komplexes erkunden wir mit dem Fahrrad, das sorgt wenigstens für etwas Fahrtwind. Leider ist es nicht möglich, dass wir das Gelände eigenständig erkunden können.

Auch die Affen werden bei diesen Temperaturen und der hohen Luftfeuchtigkeit träge

Die wohl älteste ehemalige Bibliothek Sri Lankas

Der Königspalast

Prinzenbad

Den nächsten Tag starten wir mit einem Ausflug zu einem Dorf in der Nähe. Wir werden per Ochsenkarren zum Fluss gefahren und von da geht es ein kurzes Stück mit dem Katamaran durch eine wunderschöne Landschaft zu dem Dorf, wo wir einiges über das Leben der Menschen hier erfahren. Auf der Rückfahrt auf dem Fluss erhalten wir Hüte aus Seerosenblättern, die unsere Bootsführer für uns  basteln. Es ist zwar sehr touristisch, aber in dem Moment sind sie wirklich angenehm und kühl.

Im Ochsenkarren geht es zum Fluss

Die Flusslandschaft mit Blick auf Sigiriya

Ja, es ist ein großer Spaß für die Einheimischen, wenn die Touristen sich Seerosenhüte aufsetzen lassen.

Am Nachmittag steht unsere erste Safari an, wir fahren in den Kaudulla Nationalpark. Hier steigen wir in Jeeps um und hoffen, einige Elefanten zu sehen. Und wir werden nicht enttäuscht. Wir sehen so viele Elefanten, es ist unglaublich beeindruckend. Dafür nimmt man die Schmerzen, die es mit sich bringt, wenn man im Jeep steht und gegen die Haltestangen geschleudert wird, gerne auf sich. Neben unzähligen Elefanten sehen wir auch mehrere Pfaumännchen umher stolzieren. Den Abend lassen wir gemütlich im Hotel ausklingen.

Auf geht’s zur Safari