Der Wecker klingelt um 05:30 Uhr, weil das einzige Boot von Lankayan zurück nach Sandakan um 07:00 Uhr abfährt. Der Sonnenaufgang macht uns den Abschied noch einmal richtig schwer. Die Stimmung auf dem Boot ist sehr ruhig, zum einen, weil wir alle noch ein wenig müde sind, zum anderen schleicht sich aber zumindest bei mir auch schon der eine oder andere wehmütige Abschiedsgedanke ein.

 

Abschied vom Paradies

 

Abschied vom Paradies

 

Abschied vom Paradies

 

Am Pier erwartet uns Rahman wieder. Da unser Flug nach Kuala Lumpur erst später geht, nutzen wir noch die Zeit und machen eine kurze Tour durch Sandakan. Zunächst besichtigen wir den Tempel der Che Siang Khor Moral Uplifting Society, danach geht es in das Kampung (= Dorf) Buli Sim Sim, ein Wasserdorf an der Küste Sandakans. Die Häuser hier sind auf Stelzen gebaut und über Plankenwege miteinander verbunden. Hier leben die Fischerfamilien noch wie zu der Zeit, als die Stadt 1879 entstanden ist. Ein wenig merkwürdig ist es schon, den Leuten direkt Wohnzimmer zu schauen. Nach dem Wasserdorf besuchen wir noch die Markthalle, wo wir ein wenig durchbummeln. Zum Abschluss unserer Minitour durch Sandakan geht es noch zur St. Michael’s and All Angels Church, der ältesten Steinkirche Sabahs. Wir beenden unseren Kurzbesuch in Sandakan im English Tea House, wo wir noch einmal einen tollen Blick auf die Sulu Sea haben und gemütlich im Pavillion sitzen und essen können. Leider gibt es weder Thunfisch, noch Lasagne oder Beef, so dass sich fünf von sechs Leuten ein Alternativgericht auf der Karte suchen müssen, die insgesamt nur ca. 6 Hauptgänge im Angebot hat. Nicht so einfach, aber wir finden für jeden etwas und können so unsere letzten Momente auf Borneo voll auskosten.

 

Che Siang Khor Moral Uplifting Society Temple

 

Che Siang Khor Moral Uplifting Society Temple

 

Aussicht vom Che Siang Khor Moral Uplifting Society Temple

 

Wasserdorf Buli Sim Sim

 

St. Michael’s and All Angels Church

 

English Tea House

 

Wir müssen uns nun von Borneo und auch von Rahman verabschieden. Für uns geht’s zum Flughafen und von da wieder auf die westmalaysische Halbinsel nach Kuala Lumpur. Vom Flugzeug aus haben wir noch einmal einen fantastischen Blick auf die Landschaft Borneos und den Mount Kinabalu.

 

Borneos Fluss- und Dschungellandschaft

 

Mount Kinabalu

 

In Kuala Lumpur werden wir von einem Fahrer am Flughafen erwartet. Die Fahrt zum Hotel in der Innenstadt dauert eine gute Stunde. Als wir unsere Zimmer beziehen, erwartet uns gleich die erste Überraschung: die Zimmer sind sehr offen gestaltet, d. h. es gibt kein abgeschlossenes Badezimmer, sondern nur eine Milchglastür zur Toilette und zur Dusche. Für Gemeinschaftszimmer ist das eher unpraktisch, aber auch dafür finden wir eine Lösung. Wir machen uns auf die Suche nach einem geeigneten Lokal für unser Abendessen. KL ist laut und voller Trubel, überall leuchtet und blinkt es, es sind tausende Menschen unterwegs und wir lassen uns für kurze Zeit mitreißen. Noch während wir die vielen Eindrücke aufnehmen, erklingen plötzlich am Straßenrand die ersten Akkorde von „Sweet Child o‘ Mine“, was Angie mit Gitarrenbegleitung von den Rungus auch im Longhouse gesungen hat. Die Band ist wirklich gut und die Sängerin eine echte Rockröhre. Spätestens jetzt ist das Lied mit auf unserem ganz persönlichen Malaysia-Soundtrack gelandet. Später gibt es endlich mal wieder etwas anderes als lokales Gemüse mit Reis. Burger, Pizza und Spaghetti Carbonara sind heute unsere Favoriten. Und später natürlich noch ein Bier in einer Bar unweit von unserem Hotel. Und ein wichtiger Punkt auf der To-Do Liste wird abgehakt: die Jungs finden Tiger-Shirts, die sie sich gemäß der Tradition, aus jedem Urlaubsland ein Shirt der lokalen Biermarke zu haben, natürlich kaufen.

 

Unser offen gestaltetes Hotelzimmer

 

Klar, dass man sich bei einem Namen mit drei (!!!) Buchstaben schon mal verschreibt. Und das, obwohl ich den Name buchstabiert habe!!!

 

Erste Eindrücke von KL bei Nacht