Nach dem Frühstück mit Angie und Micha heißt es Abschied nehmen und ich mach mich auf den Weg zum Busbahnhof. Nach dem aufregenden gestrigen Tag hatte ich mir weder ein Ticket besorgt, noch einen Fahrplan gecheckt – was aber tatsächlich gar kein Problem ist. Schon am Ausgang der nächstliegenden Monorail- Station zum Busbahnhof gibt es einen Busticket- Schalter und der Weg dorthin lässt sich quasi nicht verfehlen. Nach stressigem Herum- Geirre im dunklen und stickigen Busbahnhof – mein Bus sollte schon in 5 min abfahren – finde ich dann den richtigen Bussteig. Ich will schon einsteigen, frage sicherheitshalber nochmal nach – zum Glück. Das ist nicht mein Bus – ob und wann meiner kommt kann mir keiner sagen…. Nach 15 min kommt ein neuer Bus und das ist tatsächlich der in die Cameron Highlands. Der Bus ist der absolute Hammer – mit SuperDeluxe Sitzen (extra breit und sehr komfortabel) geht es nach nochmal 20 min Wartezeit los. Die Mitfahrer sind Einheimische und Touristen, der Busfahrer ist indisch-stämmig und es läuft laute Hindu- Musik. Die AC läuft auf höchster Stufe, bald ziehe ich mir meinen Flecce drüber und mein Tuch wickle ich mir an die muslimischen Frauen angepasst um meinen Kopf, um nicht zu erfrieren. Die Busfahrt geht schnell über die Autobahn durch endlose Palmölplantagen. Nach 2 Stunden verlassen wir die Autobahn und fahren eine enge, kurvige Straße aufwärts in die Highlands. Viele Einheimische fahren für einen Wochenendausflug in die kühlen Berge, so ist die Straße entsprechend voll und die Fahrt recht aufregend – aber landschaftlich super schön! An den ersten Tee- Plantagen vorbei erreichen wir schließlich Tanah Rata. Der Bus hält einfach an der Hauptkreuzung – Busbahnhof braucht´s anscheinend nicht. Das Dorf ist aber nicht groß, ich kann mich schnell orientieren, nur die lästigen Verkäufer die mir eine Unterkunft aufschwatzen etc wollen, muss ich abwimmeln. Im Hostel, Fathers Guesthouse, eine typische Backpackerunterkunft, werde ich von einem LadyBoy an der Rezeption empfangen. Das Hostel ist cool, die Leute freundlich und beim anschließenden Tee sitze ich nicht lang allein am Tisch. Zum Abendessen gehe ich ins Dorf, was auf den ersten Blick eher unsympatisch wirkte und sich jetzt auch bestätigt – einige dubiose Gestalten glotzen mich an und wohlfühlen tu ich mich als Frau allein hier nicht. Viel zu sehen gibt es hier auch nicht, ich gehe die Hauptstraße einmal auf und ab (in ca. 5min :-)) und esse in einem kleinen Restaurant gebratene Nudeln. Mit ein, zwei Tiger mach ich´s mir im Hostel gemütlich, das Dorf meide ich im Dunkeln lieber. Es dauert nicht lange dann ergeben sich nette und lustige Gespräche mit anderen Reisenden. Schlafen kann ich im Stockbett des 10er Dorms erstaunlich gut.
(written by Vroni)
29. März 2015