Zur Familienfeier geht es am Wochenende in die sächsische Schweiz. Neben dem Beieinandersitzen, Essen und Feiern ist eine Wanderung geplant. Das war so direkt nicht angekündigt und ich bin bei “Wir unternehmen etwas in der Umgebung” irgendwie fest davon ausgegangen, dass wir mit der bekannten Kirnitzschtalbahn fahren. Entsprechend habe ich zwar bequeme, flache Schuhe mit, jedoch geben die nicht sehr viel Halt. Aber es wird noch herzlich gelacht, als ich sage, dass dies keine Schuhe zum Kraxeln sind. Wir laufen los in Richtung Wachberg. Zunächst über ordentliche Straßen, dann verpassen wir gleich den richtigen Abzweig. Schnell drehen wir um und finden uns auf dem richtigen Weg wieder. Zeit für eine Pause. Unsere Gastgeber versorgen uns mit Schnäpsen und Süßigkeiten. Danach geht es weiter. An der Richtermühle beginnt es etwas zu tröpfeln. Das stört uns aber nicht, denn wir sind damit beschäftigt, das Federvieh im Käfig anzugucken und zu fotografieren.
Der Himmel zieht sich langsam zu. Und der Weg wird enger und steiler. Wir sind uns nicht sicher, ob dies auch tatsächlich der ausgezeichnete Wanderweg ist, aber die Wegmarkierung zeigt es so an. Über Wurzeln zu klettern ist jedoch nicht für Jeden etwas, zumal wir auch Personen dabei haben, die bereits etwas älter sind. Aber wir kommen alle oben an und genießen die Aussicht, bevor es kurz darauf anfängt zu regnen. Schnell verziehen wir uns ins Innere der Wachbergbaude und genießen unser Mittagessen. Währenddessen können wir das Gewitter am Horizont beobachten und leise Zweifel machen sich breit, ob wir wohl trocken wieder runter kommen. Tatsächlich klart es aber kurz darauf wieder auf, der Boden dampft regelrecht und wir machen uns an den Abstieg. Irgendwann erkennen wir in der Ferne den Turm des BDM-Heims. Es ist also gar nicht mehr weit. Wir erreichen Saupsdorf recht schnell. Jetzt müssen wir nur noch kurz bis zur nächsten Ortschaft laufen und dann sind wir wieder in unserem Gasthof. Aber der Weg zieht sich noch etwas. Zudem kommt hier noch ein Stück, welches komplett von einer Pfütze überflutet ist. Die Schuhe schmatzen bei jedem Schritt und bleiben im Schlamm stecken. Kurzerhand ziehe ich sie aus und laufe barfuß durch den Matsch weiter. Und es fühlt sich richtig gut an, etwas kühl, aber ich komme wesentlich besser vorwärts als mit Schuhen. Der kurze Schotterweg danach ist allerdings nicht mehr so angenehm, so dass ich mir die Füße grob im Bach abspüle und doch wieder in die Schuhe schlüpfe. Irgendwann erreichen wir wieder die Straße, auf der wir heute Morgen den Abzweig genommen haben. Das Ziel ist nahe. So wie ich den Weg nachvollzogen habe, waren wir auf ca. 11 km und an die 6 Stunden unterwegs. Wir kommen verschwitzt und mit dreckigen Füßen, aber glücklich, wieder in unserer Unterkunft “Zum Kirnitzschtal” an. Hier genießen wir den bereitstehenden Kaffee und Kuchen sowie die heiße Dusche, die auf uns wartet.