Nach dem Frühstück geht es wieder zum „Busbahnhof“, also zur Hauptkreuzung – es klappt aber einwandfrei, das Ticket nach Georgetown habe ich schon im Hostel gekauft. Im Bus sind dieses Mal mehr Einheimische als Touristen – es wird wieder auf 12°C runtergekühlt und im Fernsehen laufen abwechselnd Bollywood- Filme und amerikanische Action Filme. Ich habe keine Auskunft bekommen, wo in Georgetown der Bus hält – im Reiseführer steht, dass die meisten Busse in Butterworth halten und man mit der Fähre nach Georgetown auf der Insel Penang fährt. Ich lass mich überraschen und wir werden mitten auf der Straße in Georgetown am KOTMAR- Buildung aus dem Bus geworfen. Zum Glück habe ich einen Stadtplan in Jessis Reiseführer – hier fällt die Orientierung deutlich schwerer. Georgetown ist eigentlich fast eine Großstadt – es ist hier laut, viele Autos und Menschen auf der Straße. Einen Bürgersteig findet man in den engen Straßen nicht – auf dem Weg zum Guesthouse sehe ich schon ein paar der netten alten Häuser, die zum Unesco- Weltkulturerbe gehören und ein paar der Street- Arts, für die Georgetown ebenfalls berühmt ist. Das 33 Stewart Guesthouse liegt in einer kleinen Seitenstraße zur Love Lane, der Touri- Straße schlechthin. Die Mitarbeiterin empfängt mich sehr freundlich und das Dorm ist mit Schlafnischen ausgestattet – man hat tatsächlich ein wenig Privatsphäre – was aber überhaupt nicht nötig ist, da in der ersten Nacht nur eine anderer Reisende mit mir das Dorm teilt – in der zweiten Nacht bin ich ganz allein. Nach einem Tee mache ich mich auf den Weg, Georgetown zu erkundigen und bin schnell enttäuscht – auch wenn die Häuschen ganz nett sind und es viele schöne Tempel, Moscheen und Kirchen gibt, ist es halt einfach eine laute Stadt und wieder werde ich als alleinreisende Frau, vor allem von Indern und Bangladelis, penetrant angeglotzt.

Georgetown

Zum Abendessen laufe ich planlos durch die Straßen – so richtig anlachen tut mich hier nichts – schließlich gehe ich in ein Restaurant, nur weil eine süße Katze davor sitzt. Die Besitzerin begrüßt mich super freundlich – da stört es mich auch nicht, dass die Speisekarte nur italienische Pizza und Pasta hat – das war eigentlich nicht mein Plan :-). Die Pizza schmeckt auch gut, in jeder kleinen Arbeitspause kommt entweder die Besitzerin oder ihr Mann zum Ratschen vorbei – sie sind sehr herzlich und als es zum Schütten anfängt bestell ich mir noch ein Bier und verwerfe den Plan, vor dem Dunkeln wieder im Guesthouse zu sein. Im Laufe des Abends kommt die ganze Familie der Besitzer zum Ratschen vorbei – die beiden Kinder und sogar die Oma begrüßt mich und freut sich wahnsinnig jemanden aus Deutschland kennenzulernen. Anschließend muss (oder darf) ich sogar noch das Wohnzimmer besichtigen, das traditionell malayisch eingerichtet ist. Ich bin ganz selig weil ich mich am Nachmittag so gar nicht wohlgefühlt habe in dieser Stadt und dann am Abend so herzlich und freundlich umsorgt werde. Als es danach immer noch ohne Ende schüttet, fährt mich die Besitzerin unter Protesten meinerseits schließlich zu meinem Guesthouse – weil das geht ja gar nicht dass ich ganz allein im Dunkeln und bei dem Regen heimgehen muss. Unglaublich wirklich!!! Im Guesthouse sitzt auch die ganze Familie der Besitzer vor einem Mini-Fernseher und freut sich als ich komme – total süß.

(written by Vroni)