Meine heutige Tour zum Happurger Stausee hat mich positiv überrascht. Aufgrund der Bilder hatte ich schon mit einer netten Wanderung gerechnet, aber dass es keine halbe Stunde nördlich von Nürnberg so schön ist, das wusste ich nicht. Die Route über die Houbirg und den hohlen Fels ist definitiv einen Ausflug wert.
Angekommen am Wanderparkplatz dauert es nicht lange, bis ich direkt den falschen Weg an einer Gabelung nehme. Zum Glück lande ich recht schnell in einer Sackgasse und kann problemlos umkehren. Vielleicht war es auch ein Wink, denn ich habe hier die ersten schönen Fotomotive entdeckt.
Vorbei an einer Kneippanlage geht es erst einmal bergauf. Da ich keine Kondition habe, laufe ich recht langsam. Aber der Weg wird noch einmal steiler und ich konzentriere mich wirklich nur noch darauf, einen Fuß vor den anderen zu setzen und bin über jede Fotoablenkung dankbar. Aber es ist egal, denn Hauptsache, ich komme irgendwann oben an. Der Weg wird auch bald wieder flacher und schon kurz darauf erreiche ich den Aussichtspunkt auf den Happurger Stausee. Durch die Bäume sehe ich das türkisfarbene Wasser schimmern und ich habe das große Glück, dass gerade keine anderen Menschen hier sind. Kurz darauf kommen zwei Mädels, die ebenfalls sehr angetan sind und dann wird es auch voller. Aber ich habe meinen Moment alleine hier gehabt.
Ich gehe nicht den normalen Wanderweg weiter, sondern finde neben dem Aussichtspunkt einige Steinstufen, die hinunter führen. Von hier kommt man noch zu ein paar anderen Felsvorsprüngen, von denen man auch die Aussicht genießen kann. Und hier bin ich dann auch wieder alleine für mich. Ich weiß, dass es hier noch zwei Höhlen gibt, aber ich beschließe nach einiger Zeit, die ich hier verbracht habe, lieber weiter zu gehen. Immerhin habe ich noch ein paar Kilometer vor mir. Ich habe mir die Tour bewusst so ausgewählt, dass ich am Anfang das kurze, aber steilere Stück Aufstieg habe. Nun folge ich dem Weg, der langsam, aber stetig absteigt. Ab und zu kommt mir ein Wanderer oder Radfahrer entgegen, aber den Großteil der Strecke habe ich für mich alleine. Es hat sich also gelohnt, in dieser Richtung zu laufen. Irgendwo verpasse ich eine Weggabelung, denn ich wollte noch am Steinernen Gäßl und am Doggerwerk vorbei. Dieser Berg hat nämlich auch eine dunkle Vergangenheit, denn er beherbergt ein unterirdisches Stollenwerk, das als Rüstungsfabrik für Flugzeugmotoren 1944/1945 vorgesehen war. Da ich aber einen anderen Weg gehe, sehe ich die Gedenkstätte heute nicht mehr. Das hole ich dann beim nächsten Mal nach. Nach einiger Zeit komme ich in Happurg raus und muss mich kurz orientieren, wie ich jetzt am besten zurück zum See und zum Parkplatz komme. Zum Glück stehen sowohl entlang des Weges als auch in Happurg einige Bänke bereit, die zum Verweilen einladen. Vorbei an einem stillgelegten Kraftwerk geht es entlang des Sees zurück, wo auf den Wiesen heute viele badelustige Menschen liegen.