Wieso sollte man im Sommer weit verreisen, wenn es hier auch warm ist? Und wenn schon verreisen, wieso nicht nach London, um sich in den Sommerferien mit Menschenmassen aus aller Welt über heißen Asphalt zu schieben? So oder so ähnlich waren wohl unsere Gedanken, als wir unseren einwöchigen Aufenthalt in der englischen Hauptstadt geplant haben.

Am Freitag beginnt also meine Reise zunächst mit der Zugfahrt nach Frankfurt. Am frühen Abend komme ich in Hanau an, etwas später trifft auch meine Mutter ein. Gemeinsam mit meiner Schwester und meinem Neffen fahren wir dann zu unserer Stammpizzeria in Mühlheim, wo es für mich wieder Feta mit Käse gibt. Ja, das ist lecker und völlig ausreichend als Grundnahrungsmittel eines Menschen.

Feta mit Käse überbacken – mehr braucht’s nicht, um mich glücklich zu machen.

Am Samstag holt uns ein Taxi um 04:30 Uhr ab. Mitten in der Nacht. Auf der Fahrt überlegen wir uns schon, wie wir die Zeit später in London herum kriegen, bis wir im Hotel einchecken können. Noch ahnen wir nicht, dass diese Gedanken völlig überflüssig sind. Schon am Flughafen in Frankfurt lässt die Organisation zu wünschen übrig. Denn beim Boarding fahren die Fluggäste nach dem scannen ihres Boardingpasses eine Rolltreppe herunter in einen Raum, vor dem dann der Bus bereit steht. Aber die Tür nach außen wird nicht geöffnet. Und von der Rolltreppe kommen immer mehr Menschen nach, es wird sehr eng und ungemütlich. Irgendwann fliegen wir dann mit einer knappen Stunde Verspätung los. In Standsted besorgen wir uns erst einmal ein ordentliches Frühstück, wir haben ja noch ewig Zeit, bis wir ins Hotelzimmer können.

Erstmal Kaffee – und die Entdeckung, dass die Engländer Wortspiele mögen. [außerdem Werbung, da Markennennung]

Frisch gestärkt und gut gelaunt fahren wir mit dem Zug in die Innenstadt zur Liverpool Street, um hier in eine U-Bahn-Linie umzusteigen, die uns zu unserem Hotel in Notting Hill bringen soll. So ist unser Plan. Wir merken jedoch schnell, dass es heute nicht so einfach wird. Denn sowohl die Circle Line als auch die District Line fahren an diesem Wochenende nicht planmäßig, weil auf der Strecke gebaut wird. Es dauert aber, bis wir verstehen, dass auf beiden Strecken keine Züge zu unserer Haltestelle fahren und so landen wir nach ein oder zwei Stationen immer wieder an der Liverpool Street. Nicht unerwähnt bleiben sollte die Tatsache, dass wir mit unseren Koffern unterwegs sind und Rolltreppen in den englischen U-Bahn-Stationen nicht so häufig zu finden sind. Wir schleppen also unser Gepäck durch die Londoner Tube, Treppe hoch und Treppe runter, nur um dann wieder festzustellen, dass auch von dieser Station kein Zug nach Bayswater fährt. Irgendwann kommen wir endlich in unserem Hotel an, inzwischen ist es früher Abend. Wir sind seit 15 Stunden auf den Beinen und gehen daher nur noch eine Kleinigkeit in einem Pub in der Nähe des Hotels essen, bevor wir zeitig ins Bett gehen und lange und gut schlafen.

Das deftige Abendessen mit der selbstgemachten Limonade war dringend nötig und hat köstlich geschmeckt.

Am Sonntag schlafen wir erst einmal aus. Nach dem Frühstück entscheiden wir uns, dass wir heute den Tag entspannt angehen. Wir fahren mit der U-Bahn nach Waterloo und laufen von da einfach drauf los. Auf einem Streetfood Market holen wir uns Smoothies und gehen anschließend über die Waterloo Bridge auf die andere Seite der Themse. Hier lassen wir uns treiben, machen die obligatorischen Fotos mit einer roten Telefonzelle und genießen die ersten Eindrücke der Stadt. Auch an der Westminster Abbey, dem Westminster Palace mit dem Big Ben und der Westminster Bridge kommen wir vorbei.

London – erste Eindrücke

Mein Neffe – wann ist er so groß geworden?

Gleichgeschlechtliche Liebe wird in London überall gefeiert.

Nicht das kreativste Motiv.

Westminster Palace mit dem Uhrenturm Big Ben im Gerüst.

Wieder auf der anderen Seite der Seite der Themse kommen wir am London Dungeon vorbei, einer Art Gruselkabinett, basierend auf der Geschichte und Ereignissen, die England  geprägt haben. Da wir noch etwas Zeit haben, kaufen wir uns gleich Karten und 20 Minuten später geht es los. Wir durchlaufen verschiedene Räume, in denen wir durch Effekte und Schauspieler Szenen durchlaufen und durchleben. Es ist sehr interaktiv, auch meine Schwester und meine Mutter werden zur Belustigung der restlichen Gruppe vorgeführt. Es gibt auch eine Fahrt auf einer Wasserbahn und den Abschluss bildet ein freier Fall. Dieser ist zwar nicht so tief, jedoch reicht es für einen Nervenkitzel. Was wir nicht wissen ist, dass genau in diesem Moment ein Foto von uns gemacht wird. Als wir das Dungeon verlassen und das Bild sehen, müssen wir sehr lachen. Vorbei am London Eye, dem Riesenrad, geht es wieder zur Waterloo Station und von da zurück zu unserem Hotel.

Ungestellt im freien Fall [Werbung, da Markennennung]

Tolle Abendstimmung

Ohrwurmgarantie

Am Montagmorgen heißt es wieder früh aufstehen, denn wir haben einen Ausflug nach Stonehenge gebucht. Wenn man schon einmal hier ist und der wohl berühmteste aller Steinkreise nur einen (Achtung Wortwitz!) Steinwurf entfernt, dann wollen wir uns das nicht entgehen lassen. Die Fahrt dauert etwas mehr als zwei Stunden, zumal wir unterwegs noch in einen Stau geraten. Im Bus ist es warm und sehr eng und wir sind froh, als wir den Parkplatz erreichen, auf dem schon viele weitere Busse und PKW stehen. Weiter geht es von da mit einem Shuttlebus. Und dann sehen wir erst einmal sehr viele Menschen, bevor wir dahinter die Hauptattraktion sehen, wegen der wir alle hier sind. Und so erweist es sich als Vorteil, dass der Zugang zu den Steinen abgesperrt ist, denn zumindest ist so der Steinkreis auf den Bildern auch ohne Menschen, die ihn umringen, zu sehen. Der Ort ist schon beeindruckend, aber kann seine Wirkung in diesem Moment nicht richtig entfalten. Und so geht es nach einer gemütlichen Umrundung schon wieder zurück nach London.

Stonehenge