Umso mehr freuen wir uns, dass wir den nächsten Tag wieder etwas ruhiger angehen lassen können. Wir fahren nach dem Frühstück zur Abby Road und sind auch hier ganz die Touristen, indem wir – wie viele andere – versuchen, das Cover des gleichnamigen Beatles-Album nachzustellen. Das ist gar nicht so einfach, aber wir kriegen unseren Schnappschuss.

Erster Versuch – falsche Seite

Schon besser

Zum verwechseln ähnlich

Nach dem Shooting und einer eher lauwarmen Cola auf dem Weg kehren wir bei einem Asiaten ein, wo wir eine Kleinigkeit essen und ich ein kühles Tiger Bier trinke. Nach dem Mittag fahren wir zum Piccadilly Circus. Hier teilen wir uns auf und erkunden etwas die Stadt. Während meine Schwester und mein Neffe zum M&M-Store und zum Lego-Store gehen, gehe ich mit meiner Mutter zum Manolo Blahnik Store. Ich kaufe zwar nichts, aber freue mich über die Auswahl an hübschen Schuhen.

Der Piccadilly Cirus hat ein besonderes Flair

So viele schöne Schuhe!

Für den Mittwoch haben wir Tickets für eine Hop on Hop off Tour gebucht. Es ist warm in London und wir wollen uns einen gemütlichen Tag machen. Wir entscheiden uns also für die Route, die die klassichen Ziele anfährt und bleiben einfach im Bus sitzen, während wir den Informationen zuhören und die Eindrücke aufnehmen.

St. Pauls Cathedral

Tower Bridge

Wir steigen dann an der Tower Bridge aus, denn Brücken muss man zu Fuß überqueren. Und wie schon in New York gibt es auch hier auf der anderen Uferseite angekommen eine Pizza und einen Genußmoment an der Brücke. An einem kleinen Yachthafen neben der Tower Bridge genießen wir im Anschluß noch einen Espresso in dieser schönen und ruhigen Atmosphäre.

Londoner Skyline

St. Katherine Docks Marina

Den nächsten Tag wollen wir mit der Bootstour beginnen, die im Hop on Hop off Ticket enthalten ist. Wir fahren also Richtung Tower. Leider stehen wir mit der U-Bahn recht lange zwischen zwei Bahnhöfen, weil es augenscheinlich irgendwelche Probleme gibt. Knapp, aber noch rechtzeitig, erreichen wir unser Schiff. Von hier geht es in Richtung City und London Eye.

Die Tower Bridge in ihrer ganzen Pracht

Der Weg vom Pier zum London Eye ist wieder voll von Menschen. Wir wollen noch etwas essen, bevor wir uns in der Hitze beim Riesenrad anstellen. Etwas abseits ist ein chinesisches Restaurant und hier essen wir sehr gut, außerdem ist es hier gleich viel ruhiger. Meine Mama bleibt in dem Lokal sitzen, während wir anderen drei uns wieder ins Getümmel stürzen und das Ende der Schlange zum London Eye suchen. Zum Glück geht es aber recht schnell und schon bald dürfen wir die Kabine betreten. Das London Eye ist ähnlich konstruiert wie das Singapore Flyer (und war bis zu dessen Eröffnung auch das höchste Riesenrad), das heißt, dass das Rad sich dauernd langsam dreht und auch nicht anhält, wenn die Gäste ein- und aussteigen. Es ist toll, London von oben zu sehen und die Ausmaße der Stadt zu erfassen. Nach einer guten halben Stunde ist unsere Runde durch.

Nach der Fahrt lassen es sich mein Neffe und ich nicht nehmen, auch noch eine Runde mit dem Kettenkarussel zu fahren, welches direkt neben dem London Eye steht. Wir fahren allerdings nicht nur im Kreis, sondern das Karussell schraubt sich während der Fahrt immer weiter in die Höhe. Das ist noch mal ein ganz anderes Gefühl, weil die Füße im Freien baumeln. Das kommt dem Gefühl vom Fliegen schon recht nah.

Am Freitag fahre ich mich mit meiner Schwester und meinem Neffen nach Brighton. Das heißt, dass wir wieder früh aufstehen müssen, während meine Mutter noch liegen bleiben kann. Aber wir können ja im Zug schlafen. Denken wir zumindest, doch letztlich dauert die Fahrt nur eine knappe Stunde und bevor wir die Augen schließen können, sind wir auch schon da. Zum Mittagessen treffen wir uns mit Kollegen meiner Schwester, aber bis dahin haben wir noch Zeit. Also laufen wir zum Meer. Meer ist immer gut und auch hier werden wir nicht enttäuscht. Wir setzen uns auf den Kieselstrand und genießen die Sonne und das Meeresrauschen. Und dann geht es wieder in die Höhe. Diesmal fahren wir mit dem British Airways i360, einer Aussichtsplattform, die an einem Turm im 30minütigen Rhythmus hoch fährt und von der man einen tollen Rundumblick auf Brighton und das Meer hat.

British Airways i360

Und so sieht’s von oben aus

Nach dem Mittagessen mit den Kollegen laufen wir dann zum Pier, wo wir den Vergnügungspark erkunden. Zugegeben, dieser ist etwas in die Jahre gekommen. Dennoch begleite ich meinen Neffen auf seine erste Achterbahnfahrt, nachdem das in Florida in dem Universal-Erlebnispark nicht geklappt hat aufgrund der langen Wartezeiten. Die Fahrt dauert nicht so lang, aber es reicht, damit mein Neffer für’s Erste genug davon hat. Denn er wurde in dem Sicherheitssystem doch etwas hin- und hergeschleudert und auch die Kräfte, die auf den Kopf wirken, waren stärker als er erwartet hatte. Eine Fahrt im Karussell muss es dann aber doch noch sein, gleich zwei Runden.

Auf dem Weg zum Bahnhof besichtigen wir noch den Royal Pavillion, der im indischen Stil erbaut und innen wohl eher mit chinesischen Elementen eingerichtet wurde. Warum das Ganze weiß wohl nur Georg IV., der Bauherr des Palastes. Leider beginnt es zu regnen und so laufen wir nach ein paar kurzen Eindrücken schnell weiter, um im Trockenen auf unseren Zug zurück nach London zu warten.

Der Royal Pavillion

Unseren letzten Tag verbringen wir entspannt gemeinsam in London, gehen noch einmal in die Stadt und bummeln etwas. Mit meinem Neffen gehe ich noch mal in den Lego-Store. Zum Essen gehen wir in ein Dschungel-Restaurant, welches meine Schwester und mein Neffe vor ein paar Tagen aufgetan haben.

Im Lego-Store

Im Rainforest-Restaurant

Am Sonntag geht unser Flug wieder sehr früh zurück. Also gehen wir recht zeitig ins Bett, da die Nacht kurz werden wird. Als wir gerade am Einschlafen sind, klopft es an der Tür. Meine Schwester steht da, mit dem Telefon in der Hand. Gerade kam eine Nachricht, dass unser Flug am nächsten Morgen gestrichen ist. Sofort sind wir wieder wach und überlegen, was wir jetzt tun können. In der Nachricht wird auf eine Seite verwiesen, wo es Alternativflüge gibt, jedoch ist diese nicht erreichbar. Wir schauen nach anderen Flügen, immerhin hat London drei Flughäfen, da wird ja irgendwo ein Flug nach Frankfurt oder Nürnberg oder München gehen, der noch freie Plätze verfügbar hat. Aber gibt es nicht, es sind nur hier und da noch Einzelplätze frei. Wir überlegen alle Möglichkeiten, mit dem Bus heim zu fahren, einen Tag später zu fliegen usw. Aber auch das verwerfen wir alles recht schnell wieder. Obwohl wir nur in London sind, eine gute Flugstunde von Deutschland entfernt, haben wir plötzlich das Gefühl, hier so schnell nicht wieder weg zu kommen. Am Ende kriegen wir noch je zwei Plätze in zwei unterschiedlichen Flügen nach Düsseldorf am nächsten Abend. Die Abflugzeiten passen auch ganz gut,  meine Schwester und Chris fliegen gegen 17 Uhr und meine Mutter und ich gegen 19 Uhr. Die Preise möchte ich hier lieber nicht erwähnen, aber meine Mutter und haben den günstigeren der beiden Flüge erwischt und sind gerade noch im dreistelligen Bereich. In Düsseldorf buche ich uns noch eine Nacht in dem Hotel, in dem ich auch schon vor und nach meiner Peru-Reise übernachtet habe. Nachdem wir wissen, dass wir irgendwie morgen wieder nach Deutschland kommen werden, schlafen wir nun erst einmal. Die Konsequenzen wegen des gestrichenen Fluges sind umfangreich. Den Flugpreis (zweistellig) kriegen wir sofort wieder, aber unsere Fahrkarten für die Weiterreise mit der Bahn am nächsten Tag verfallen. Dann die enormen Kosten für die neuen Flüge und das Hotel in Düsseldorf. Das Schlimmste ist wohl aber, dass meine Schwester und mein Neffe am Sonntag Abend zu einem Konzert von Ed Sheeran nach München wollten. Der Plan war, nach unserer Landung in Frankfurt (Frankfurt, weil hier die Flugpreise wesentlich günstiger waren als München) mit dem Zug über Nürnberg nach München zu fahren. Durch die neuen, späten Flugzeiten verpassen sie jetzt das Konzert. Wir sind alle genervt und enttäuscht, dass der Urlaub so endet. Meine Schwester und mein Neffe fliegen am darauffolgenden Abend einigermaßen pünktlich nach Düsseldorf, der Flug von meiner Mutter und mir hat dann auch noch mal zwei Stunden Verspätung. Ihren Aufenthalt bei mir in Nürnberg, den wir noch geplant hatten, verschieben wir dann auch lieber, da wir alle nur noch ins eigene Heim wollen.