Heute ist ein Besuch bei den Märzenbecherwiesen im Polenztal in der Sächsischen Schweiz geplant. Die Märzenbecher sind besonders geschützt, sie dürfen weder gepflückt noch ausgegraben werden. Das Betreten der Wiesen ist zum Teil auch verboten, um die Blümchen nicht zu zertreten.

Nach dem Mittag, als der graue Himmel sich endlich verzieht und nur noch leichte, weiße Wolken zu sehen sind, fahren wir los. Parken kann man angeblich beim Gasthaus Zur Bockmühle. Um auf den ersten Parkplatz zu gelangen, der ausgeschildert ist, müsste man ein großes Schlammloch überwinden. Also fahre ich weiter im Irrglauben, dass es hier irgendwo auch befestigte Parkplätze geben wird. Direkt beim der Gaststätte fahre ich auf den Parkplatz, welcher ebenfalls nur aus Wiese und Matsch besteht und schon recht voll aussieht. Aber ich versuche mein Glück. Ich finde jedoch keinen Platz und muss rückwärts wieder raus fahren. Das heißt, ich versuche, rückwärts wieder raus zu fahren, denn mein Auto fährt sich fest und die Reifen drehen im Schlamm durch. Immer wieder fahre ich ein Stückchen vor und versuche langsam oder mit Schwung oder sonst irgendwie raus zu kommen. Aber es geht nicht. Meine Familie steigt aus, damit das Auto leichter ist und fängt an, von außen zu schieben. Die Schlammspritzer fliegen hoch und landen auch häufig auf dem neben mir parkenden weißen Auto. Nun ja, daran kann ich jetzt auch nichts mehr ändern. Irgendwann kriegen wir es doch hin und ich kann wenden und einen einigermaßen schlammfreien Parkplatz suchen.

Nachdem diese erste Hürde genommen ist, laufen wir vorbei an der Gaststätte und sehen da auch schon die ersten Märzenbecher. Leider am anderen Ende der Wiese, wo sie jetzt schon im Schatten stehen und auch ziemlich weit weg sind. Dank guter Zoomkamera gelingen mir trotzdem ein paar ganz gute Bilder und im Laufe der Wanderung haben wir auch noch die Gelegenheit, die Blumen aus nächster Nähe zu knipsen.

Märzenbecherwiese im Polenztal

Mein Neffe beim Spaziergang an der Märzenbecherwiese

Der Rundweg hat eine Länge von 4,2 km. Anfangs sehen wir noch viele Märzenbecher, später ist es nur noch eine Wanderung durch das Polenztal. Entlang des Flusses und da, wo es schattig und feucht ist, scheint es den kleinen Blümchen zu gefallen. Teilweise sind die Wiesen überwiegend weiß und nur hier und da schimmert es grün durch.

Märzenbecherwiese im Polenztal

Märzenbecherwiese im Polenztal

Märzenbecherwiese im Polenztal

Märzenbecherwiese im Polenztal

Märzenbecherwiese im Polenztal

Märzenbecherwiese im Polenztal

Märzenbecherwiese im Polenztal

Märzenbecherwiese im Polenztal

Polenzer Naturschauspiele

Nachdem mein Auto schon von oben bis unten mit Schlamm bespritzt war, laufen wir anfangs noch vorsichtig über den aufgeweichten Boden. Das ist gar nicht so einfach, weil es nur Schlammlöcher der Kategorien groß und noch größer gibt. Irgendwann gebe ich es auf, ignoriere den kurzen Schmerz, den der Gedanke auslöst, wie der Matsch wohl an meinen hellen Schuhen kleben wird, und laufe einfach durch den Dreck. Es gibt Waschmaschinen und meine Mutter erklärt sich bereit, unserer alle Schuhe am Abend zu putzen. Was für ein Service – Dankeschön!

Empfehlung: Die Wanderung nur mit Gummistiefeln antreten (oder barfuss).
Und auch wenn man es nicht sieht: ich bin leider nicht barfuss, sondern habe helle Lederschuhe an…

Märzenbecherwiese im Polenztal

Meine Schwester und mein Neffe

Meine Mutter

Wanderrundweg bei den Märzenbecherwiesen (die hier gerade weit und breit nicht zu sehen sind)

Wanderrundweg bei den Märzenbecherwiesen (die hier gerade weit und breit nicht zu sehen sind)

Wanderrundweg bei den Märzenbecherwiesen, im Hintergrund die Burg Stolpen

Nach der Wanderung setzen wir uns wieder ins Auto und fahren in Richtung Dresden. Wir kommen durch Langenwolmsdorf, einen Ortsteil von Stolpen. Links und rechts sind die Wiesen voll von den schönsten Märzenbechern, so dass wir noch einmal am Straßenrand anhalten, um ein paar Bilder zu machen. Mein Vater und ich hocken auf der Wiese, um den Besten Blickwinkel zu erhaschen, da kommen einheimische Spaziergänger vorbei und sagen “So was gibt’s halt in Bayern nicht”. Mein Vater interveniert jedoch sofort “Wir kommen ja gar nicht aus Bayern.” Äh, doch, ich irgendwie schon. Der Zwischenstopp sollte auch nicht der Letzte des heutigen Tages sein, aber dazu später mehr.

Märzenbecher in Langenwolmsdorf

Märzenbecher in Langemwolmsdorf

Durch Langenwolmsdorf fahren wir, weil wir noch kurz schauen wollen, ob das Kunsthandwerkerhaus geöffnet hat. Aber vorher sehen wir am Straßenrand eine Ausschilderung zur Alpakafarm, so dass wir hier noch kurz abbiegen und die Alpakas besuchen.

Alpakafarm in Langenwolmsdorf

Alpakafarm in Langenwolmsdorf

Dann endlich erreichen wir den Kunsthandwerkerhof. Die Verkaufsräume sind heute nicht mehr geöffnet, durch den Innenhof können wir jedoch kurz durch laufen.

Kunsthandwerkerhof in Langenwolmsdorf

Kunsthandwerkerhof in Langenwolmsdorf

Kunsthandwerkerhof in Langenwolmsdorf

Jetzt fahren wir aber wirklich nach Hause, mein Neffe ist schon leicht genervt von den ständigen Zwischenstopps. Und inzwischen geht ja auch schon die Sonne unter. Und das sieht so schön aus, dass ich noch ein letztes Mal anhalte, um auch diesen schönen Sonnenuntergang zu fotografieren. Sehr zum Unmut von meinem Neffen. Danach geht’s aber wirklich nach Hause.

Sonnenuntergang in der sächsischen Schweiz