Nach dem Frühstück fahren wir heute in die Oberlausitz, genauer gesagt nach Ostro, wo wir uns die traditionellen sorbischen Osterprozessionen anschauen. Das Osterreiten ist einer der bekanntesten überlieferten Bräuche der Sorben und wird zumeist in den Regionen zwischen Kamenz, Bautzen und Hoyerswerda durchgeführt. Am Vormittag des Ostersonntag treffen sich die ausschließlich männlichen Reiter an insgesamt acht katholischen Pfarrkirchen und dem Kloster Marienstern und formieren sich hier. Beim Läuten der Kirchenglocken reitet die Formation drei Mal um die Dorfkirche und anschließend in die Nachbargemeinde, um auch hier singend die frohe Botschaft von der Auferstehung Christi zu überbringen. Insgesamt sind ca. 1.500 Reiter und Pferde im Einsatz, alle festlich gekleidet bzw. herausgeputzt. 

Osterreiter auf dem Weg zur Startformation

Wir kommen gerade rechtzeitig an, um die Reiter zu sehen, die sich gleich zu einer Formation zusammenschließen und anschließend um die Kirche reiten werden. So haben wir ausgiebig Gelegenheit, die Pferde zu bewundern. Es gibt Pferde mit eingeflochtener Mähne, mit offener Mähne oder auch mit augenscheinlich toupierten Mähnenhaar. Einige der Tiere sind schon etwas nervös aufgrund der Menge und auch des Hallelujagesangs ihrer Reiter. Sie sind froh, als sie sich endlich bewegen können, auch wenn es vorerst nur im Kreis um die Kirche herum ist.

Die Pferde werden nervös – gleich geht es los

Der Frisurenkreativität sind keine Grenzen gesetzt

Pferd und Reiter sind herausgeputzt

Sogar der “Kleine Onkel” war mit dabei

Die ersten Reiter tragen die Kirchenfahnen

Nach ca. 20 Minuten sind die Reiter mit den Umrundungen der Kirche fertig und machen sich nun auf den Weg in die nächste Ortschaft. Wir hingegen machen uns auf den Heimweg, um da nach dem Mittagessen die Osterkörbchen zu verstecken.

Osterreiter in Ostro